Schnarchen und Schlaf – Apnoe

gepostet in  Moderne Zahnheilkunde, Schnarchen und Schnarchschutz, Vorbeugung von  Dr. Thomas Daxenberger
Mittwoch, 3. Oktober 2012

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Schnarchen und Schlafapnoe –oft unterschätzt

Schnarchen entsteht durch Flattern und Schwingen von Gewebe im Rachen. Wenn sich die Muskulatur während des Schlafes entspannt, fällt der Unterkiefer mit der Zunge nach hinten und engt so die Atemwege ein. 60% aller Männer und 40% aller Frauen über 60 Jahre schnarchen!

Der Betroffene merkt das oft gar nicht, spürt aber die Folgen wie Mundtrockenheit, Heiserkeit, Halsschmerzen. Meist jedoch fühlen sich die Partner stärker durch die Geräusche gestört.

Schlaf mit Atemaussetzern – Schlafapnoe

Bei dieser Schlafstörung kommt es zu Atemaussetzern, die länger als 10 sec. dauern. Rachenmuskeln und Zunge entspannen sich zu sehr, so dass es zu einem zeitweisen Verschluss der Atemwege kommt. Daraus resultiert eine mangelnde Sauerstoffversorgung im ganzen Körper – auch im Gehirn. Dies löst unbemerkt Weckreaktionen aus, so dass kein erholsamer Tiefschlaf mehr möglich ist. Man fühlt sich unausgeschlafen und weniger leistungsfähig am Tag.

Die ernsten Folgen können sein:

  • Bluthochdruck, Herzrythmusstörungen, erhöhtes Herzinfarktrisiko
  • Erhöhtes Schlaganfallrisiko
  • Depression und Lustlosigkeit
  • Sekundenschlaf beim Autofahren und am Arbeitsplatz
  • Gestörte Sexualität

Die Lösung: Zahnärztliche Behandlung mit Protrusionsschienen

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Angefangen bei Gewichtsreduktion, Schlaflagetraining, Zungenmuskeltraining und Medikamenten über Überdruckanwendungen mit Atemmaske und chirurgische Eingriffe an Gaumen und Rachen.

Für primäres Schnarchen und viele Formen der Schlafapnoe wird die Behandlung mit Unterkieferprotrusionsschienen bevorzugt und inzwischen mit dem höchsten Empfehlungsgrad aller Behandlungsverfahren bewertet.

Protrusionsschienen bzw. Schnarchschutz sind zweiteilige Schienen, die den Unterkiefer und die Zunge während des Schlafs vorne halten. So bleibt der Rachenraum weiter offen, das Gaumensegel kann nicht so flattern und die Versorgung der Lunge mit Luft wird verbessert. Das reduziert Schnarchen und verhindert die Weckreaktionen, die den Tiefschlaf verhindern. Durch spezielle Verbindungselemente zwischen der Schiene im Oberkiefer mit der im Unterkiefer, lässt sich die Vorlage des Unterkiefers einstellen und auch anpassen, um mit der optimalen Position den besten Effekt zu erzielen.

V.a. bei Schlafapnoe erfolgt eine Untersuchung durch einen Schlafmediziner, möglicherweise im Schlaflabor. Der Zahnarzt untersucht das Gebiss, ob sich die Protrusionsschienen auch verankern lassen und das Kiefergelenk die Vorlage zuläßt. Nach einem Abdruck der Zähne und der Bestimmung der Vorlage kann die Schiene im zahntechnischen Labor hergestellt werden.

Weitere Infos zum Thema finden Sie bei der Deutschen Gesellschaft für  zahnärztliche Schlafmedizin www.dgzs.de