Bei Rücken-und Kopfschmerzen zum Zahnarzt?

gepostet in  Alle, Allgemein, Kopfschmerz - Osteopathie von  Dr. Thomas Daxenberger
Dienstag, 10. September 2013

kopfschmerzen

Ja, denn möglicherweise ist ein falscher Biss die Ursache!

Viele Erwachsene leiden an unterschiedlichen Schmerzsymptomen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich, aber auch an Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Rückenleiden, Schulterschmerzen oder Hüftproblemen.

Wieso zum Zahnarzt?

Die Ursache vieler dieser Schmerzsymptome ist eine Störung des Zusammenspiels des Ober- und Unterkiefers und der Kaumuskulatur. Verspannungen der Kaumuskulatur können sich leicht über Hals- und Lendenwirbelsäule bis in den Beckenbereich fortsetzen. Dabei kann man sich die Wirbelsäule wie eine Perlenkette vorstellen: Die Hüfte an einem Ende und die Zähne mit Schlussbiss und Kaumuskulatur am anderen Ende. Die Wirbelsäule kann viele Fehlbelastungen über lange Zeit ausgleichen, doch irgendwann sind die Möglichkeiten des Ausgleichs erschöpft und die Beschwerden nehmen zu.

Hier spielt das System Kiefergelenk – Kaumuskulatur – Biss eine große Rolle, da es zwischen Kausystem und Nackenmuskulatur sehr starke Verbindungen sowohl mechanischer als neurologischer Art gibt.

Bei vielen Beschwerden spielt ein falscher Biss eine entscheidende Rolle:

  • Schmerzen und oder Geräusche im Kiefergelenk
  • Schmerzen in den Kaumuskeln, morgens verspannt und müde, schlechter Schlaf
  • sehr viele Arten von Kopfschmerzen / Migräne (über 80% aller chronischen Kopfschmerzen sind auf Verspannungen und daraus resultierende Durchblutungsstörungen zurückzuführen!)
  • Starke Abnutzung der Zähne (an der Kaufläche, aber auch am Zahnhals)
  • Schiefe Kopfhaltung

V.a. letzteres bringt die gesamte Statik der Wirbelsäule durcheinander.

Die Funktionskette wirkt aber auch umgekehrt: So können Fehlbelastungen, Fehlstellungen oder auch Verletzungen die Kopfhaltung und den Schlussbiss beeinflussen.

Ein ganzheitlicher Therapieansatz

Wir versuchen, die Behandlung ganzheitlich auszurichten –seriös und wissenschaftlich abgesichert sehen wir das Kausystem im Zusammenhang mit dem restlichen Körper.

Dazu arbeiten wir mit Physiotherapeuten bzw. Osteopathen zusammen.

Wir werden wird mit einer Aufbiss-Schiene oder Provisorien auf den Zähnen den Biss optimieren und der Osteopath wird die Verspannungen lösen und die Wirbelsäule wieder ins Lot bringen, wobei sich die jeweiligen Behandlungen ergänzen und miteinander abgestimmt sein sollten.

Eine solche Zusammenarbeit ist notwendig, wenn schon Probleme aufgetreten sind , ist aber auch bei größeren zahnärztlichen Versorgungen sinnvoll, um nicht unbemerkt ein bereits stark belastetes System zu überfordern und damit erst größere Probleme auszulösen.

Auch bei kieferorthopädischen Behandlungen mit herausnehmbaren oder festsitzenden Geräten ist eine osteopathische Untersuchung und Mithilfe oft sehr nützlich.

 

Noch ein Wort zum Stress

Sehr viele Verspannungen mit all ihren Folgen werden durch Stress ausgelöst.

Stress setzt die Muskulatur in erhöhte Aktivität, erhöhte Muskelaktivität senkt die Stressmediatoren im Blut. Damit hat Reiben und Pressen mit den Zähnen einen positiven Effekt auf das Stressniveau. Aber wie bei Fieber, das der Immunabwehr hilft und gefährlich wird, wenn es zu hoch steigt, schadet zu viel Arbeiten mit den Zähnen dem Körper. Der Biss spielt erst dann eine Rolle, wenn zu viel, zu oft und zu lange zugebissen wird. Die Muskeln geraten in eine Dauerverkrampfung, die Zähne werden abgerieben, Zahnersatz bricht, Kopfschmerzen, Migräne sind die Folge. Wer locker und entspannt ist, berührt seine Zähne allenfalls bei Schlucken und ab und zu beim Kauen. In entspannter Haltung liegt die Zungenspitze knapp hinter den oberen Schneidezähnen am Gaumen, die Lippen sind geschlossen und die Zahnreihen berühren sich nicht.

Hier kommt die dritte Fachrichtung dazu, die uns im ganzheitlichen Sinne helfen kann: Der Psychotherapeut kann im Bereich Entspannungsübungen helfen, mit dem Stress besser umzugehen und das Stressniveau zu senken.